Im Herbst 2020 war ich in einem sehr schönen Waldstück am Flüsschen Nethe in der Nähe meines Heimatortes um herbstliche Impressionen fotografisch einzufangen. Das zog sich über mehrere Tage hin und ich wurde von dort ansässigen Spaziergängern angesprochen. Sie waren neugierig, was ich da so treibe ….
Es ergaben sich mehrfach interessante Gespräche, ich komme darauf in einem anderen Beitrag zurück. So erfuhr ich, dass es ganz in der Nähe ein Waldstück mit Buchenbestand und Überschwemmungsgebiet direkt an der Nethe gibt, in welchem im Februar u. März, je nach Witterung, großflächig Märzenbecher blühen, was auch in unserer Region wohl einzigartig ist und überhaupt selten ist. Der Ort war mir wohl bekannt, ich war dort schon ganz in der Nähe, um Bärlauch zu pflücken und die Bärlauchblüte zu fotografieren, aber ich bin da noch nie zur Blüte der Märzenbecher gewesen. Das sollte also im nächsten Frühjahr eine spannende Herausforderung werden.
Also habe ich im Internet recherchiert, um mehr über diese Blume zu erfahren. Bekannt ist die Blume auch unter den Namen: Frühlingsknotenblume, Märzglöckchen und Großes Schneeglöckchen. Sie erreicht ein Wuchshöhe von 10-30 cm. Nach der Bundesartenschutzverordnung gilt sie als besonders geschützt und nach der Roten Liste als gefährdet.
Bildnachweis:
Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8930
Wer mehr Details über diese Blume erfahren möchte, hier ein Link zu dem Artikel in Wikipedia:
Ab Mitte Februar 2021 habe ich den Ort dann regelmäßig aufgesucht um zu gucken wie der Blütenstand ist. Geduld war gefragt. Erst gegen Ende Februar war es soweit, dass ich erste Fotos machen konnte. Vom Beginn der Blüte an war ich mehrfach dort, um dieses rare Ereignis zu fotografieren. Zuerst sprossen die Blumen spärlich, aber der Blütenteppich wurde bis Ende März immer dichter. Es war also angesagt, dass ich mich in dem Areal, das teilweise auch aus Steilhängen bestand, sehr behutsam und vorsichtig bewege, um nicht auf die Blumen zu treten. Gleiche Sorgfalt galt beim Positionieren von Stativ und Kamera, da man meistens in Bodennähe fotografieren muss.
Dieses Projekt, muss ich schon sagen, hat mir sehr viel Spaß gemacht und als Ergebnis einige schöne Fotos ergeben, die ich hier gerne zeige.
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An dem Ort war ich wieder im Herbst 2021 auf einem Spaziergang. Ich war schockiert, dass fast das ganze Blühareal der Märzenbecher von forstwirtschaftlichen Harvester-Monstern arg verwüstet worden war. Die nächste Blüte steht bevor. Da bin ich gespannt ob da auch wieder etwas aufgeräumt wurde, sodass das Areal wieder einigermaßen betreten werden kann.